wie Transalp ?
2024 kein Training und keine Rennen möglich ,so war meine frustrierte Aussage ein Jahr nach meiner Hüft OP im Mai 2023, bei der leider Nerv und Muskel so beschädigt wurden, dass zwar alle Aktivitäten, wie Laufen,Fahrradfahren und alle Bewegungen möglich waren , aber bei mehr als Spazierenlaufen/Spazierenfahren oder normalem Rentner Spinning war das linke Bein so gereizt, dass ich wieder ein zwei Tage pausieren musste mit jeder Art von Sport.
lustiger Weise kam dann aber 6 Tage vor Beginn der Maxxis Bike Transalp eine Mail, dass ich einen Teamstartplatz gewonnen hätte ... ok, das Gewinnspiel vom 1.Etappenort "Tiroler Zugspitzarena " in Ehrwald hatte ich im Mai im Spaß mal bepostet , dann hatte aber wohl Jemand anderes gewonnen und der hat dann diesen Gewinn ganz kurzfristig wieder abgesagt...
und natürlich hatte ich gleich im Kopf : den Gewinn (Wert knapp 3000EUR) lasse ich nicht verfallen ... aber :
1. keine Form ,dafür 10 Kilo Übergewicht (80kg statt 70-72kg noch bei der Cape Epic 2023)
2. kein Teampartner der gerade Lust oder Zeit bzw. so kurzfristig Urlaub nehmen kann ...
3. keine Unterkunft / kein Begleitfahrzeug mit Fahrer ,der uns / mich begleiten könnte ...
also was tun : Social Media anwerfen und auf Facebook / Insta nach 2.+3. suchen ...
Idee war, ich melde mich und einen Dummie Teampartner (meinen Kollegen Daniel) erstmal bei der TZA (Tiroler ZugspitzArena) als Team an und wenn ich niemand finde als Partner ,reise ich an und sage dass Daniel gestern Corona bekommen hätte und ich als Einzelstarter fahren würde ...
aber da war ja noch das Problem mit Hotel / AirBnB , weil die Inklusiv Unterkunft im Camp (Aufpreis 200,-EUR kam natürlich nicht in Frage ...
und wozu hat man Kontakte ? einer stellte mir gleich für eine lächerliche Summe 10 Übernachtungen in Aussicht ,ich könne bei einem Teamfahrer von ihm mit ins Doppelzimmer ...
ok, klingt gut, aber ich und Jemand Fremdes in einem DZ ? ich würde kein Auge zubekommen , aber egal , erst mal zugesagt ... das war am selben Tag als die Gewinn Mail kam ...
nur bei der Teampartneranfrage war absolute Flaute ... keine Lust ,bist zu wahnsinnig?,kein Urlaub ,wie Transalp 5 Tage vor Beginn aus der lockeren Hose fahren ? andere trainieren da ein Jahr mit Coach, Ernährungsberater und Psychotante darauf hin ...
und dann meldet sich mein Radfreund Michi , dessen erstes und einziges Radrennen bisher 2021 das Swiss Epic war ,zu dem ich ihn überreden konnte ,er ist reiner Hobbyfahrer , 2021 konnte ich oben am Berg erst mal Kaffee trinken bis er langsam ankam und er macht auch gerne mal im Rennen Fotos von sich, dem Panorama oder von Touristen , damit die auch mal zusammen auf dem Foto sind ... und an Verpflegungsstellen macht er auch gerne mal lange Pausen, quatscht mit Jedem und isst soviel, dass sich das Startgeld auch lohnt ...
also genau der richtige Partner für mich der gerade seit 14 Monaten nicht mehr trainiert hat ... und das wichtigste :
er meinte, er könne seinen Resturlaub vielleicht für diese Woche verwenden... er habe gerade noch 5 Tage , weil er ab Oktober für 3 Monate nach Australien will , nein nicht zum Radfahren,er ist ja kein Rennfahrer...sondern zum Urlaub machen ... und da könnte er sich eine Woche über die Alpen schon gut vorstellen, er hatte das schon mal privat mit seiner Frau und dem E-Bike gemacht ...
und so kam es dass wir als Team " Tiroler Zugspitzarena Joe & Michi am Samstag ,den 13.7. anreisten, die übliche Vorstartpizza und Kohlehydrate zu uns nahmen und am Sonntag mit der ersten Etappe loslegen konnten ...
cool unser Teamname am Strassenrand bei der Anreise ... hat nicht Jeder ...
ich konzentriere mich auf Essen und Trinken , das kann ich ...
der Rest bestand vor allem für mich aus Qälerei am Berg, weil ich fast alles im kleinsten Gang fahren musste um den Puls niedrig zu halten , was vor allem für den Kopf schwer war , weil ich es nicht gewohnt war dadurch so weit hinten im Feld mit zu fahren bzw. auch oft mit zu schieben, wo ich normalerweise locker einen oder 2 Gänge höher im gleichen Puls hoch gekurbelt wäre , aber es half nichts , Ziel war alle 7 Etappen im Zeitlimit zu schaffen und gesund und munter als Team in Arco anzukommen.
und die Taktik ging auf, Michi war nicht viel schneller wie ich , so dass wir meist im gleichen Tempo und zusammen unterwegs waren, nur bergab lies ich es laufen, mit meinem Mehrgewicht musste ich dauerbremsen, wenn ich mal hinter ihm oder sonstwem fuhr ... und ausserdem hatte ich dadurch mega viel Spaß in den zum Teil echt lustigen Trails ...und im hinteren Feld waren die auch erstaunlicherweise frei und man konnte mit seinem Tempo überall durch fahren und Spaß haben...und da durfte ich auch mal auf Michi warten
die Übernachtungsgeschichte hat auch super funktioniert, nachdem ich dann doch als 2er Team angereist bin hat mein Kontakt uns jeden Tag ein Doppelzimmer direkt in den Hotels besorgt , wo die ganze Orga und die Profiteams waren, wir waren jeden Tag mit dem Führenden in der Solo Grandmaster Wertung Mirko und dem Gesamt schnellsten Solo Fahrer Männer Fede (zwei coole Italiener) im Nachbarzimmer und abends bei Essen ... mega die beiden Italiener ,immer gut drauf (und in der halben Zeit im Ziel wie wir) und haben uns sehr motiviert die Transalp durchzuziehen und nie den Spaß zu verlieren
schwierigste Situation war auf der Königsetappe, weil da um 13Uhr ein Zeitlimit mittendrin drin war ,das eigentlich gut machbar gewesen wäre ... wenn da nicht der absolut unfahrbare lange S3-S4 Trail bergab dabei gewesen wäre ,der uns eine knappe Stunde gekostet hat , weil wir alles gelaufen ( bzw. bergabgestiegen) sind ...
Fede, der junge Italiener ist da übrigens Bestzeit vom ganzen Fahrerfeld gefahren, knapp über 13 Minuten, soviel zum "unfahrbar" ...
wie auch immer , es wurde sauknapp, wir haben mal nicht auf die Pulsuhr geschaut und ich bin im normalen Rennpuls 150-160 ca. ne halbe Stunde unterwegs gewesen und wir haben es als eins der letzten Teams im Zeitlimit geschafft ... dann war erst mal Pause in der Wasserwelt angesagt
ansonsten will ich nur noch erwähnen, dass Michi der ideale Partner gewesen ist , menschlich und auch weil wir fast gleichstark waren, so passt das bei einem Team Etappen Rennen einfach perfekt.
Tüpfelchen auf dem i war,dass wir das absolut beste Hotel am letzten Tag hatten und weil Michis Sohn uns in Arco abgeholt hat ,konnten wir auch das mega Frühstück am nächsten Tag genießen, während viele andere Teilnehmer im Bus nach Ehrwald sassen, zurück zu ihren dort deponierten KFZ ...
abschließend einfach nochmal mein Motto ,das sich in den 7 Tagen wieder einmal voll bestätigt hat :
das absolut wichtigste bei jedem Rennen ist die körperliche Fitness die man mitbringt ...
und erst danach (und vor allem wenn man nicht fit ist ) gilt der Satz : sometimes your heart & mind has to carry your legs
und das tut wahnsinnig weh ... vor allem an Tag 1 ... dann jeden Tag etwas weniger ... wenn man Tag 1 überlebt
gut wars trotzdem
das zeigen zumindest die Fotos von nach den Etappen, vor allem nach der Zieleinfahrt und dem Eis nach der Transalp , bei Jentschura zum entsäuern, überhaupt die vielen Essens Fotos und dann die besten Fotos von Sportograf ,da sieht alles wieder sehr lustig aus
ps.auf den meisten Bildern bin ich mit offenem Trikot drauf ... Grund war dass ich einfach nicht mehr in meine normalen M oder wenn ich richtig in Shape bin, sogar S Trikots gepasst habe, bzw. wenn dann habe ich beim atmen keine Luft mehr bekommen , das einzige M Trikot ist mir dann auch auf der ersten Etappe der Reisverschluss geplatzt ,zum Glück hatte ich noch 2 uralte Assos L Trikots mit dabei , (die fallen bekanntlich ja auch eher wie M Trikots aus ...) die mich dann mit offenem Reisverschluss bis nach Arco gebracht haben ...
vor
und nach der einzigen Regenetappe ...
reeboots für 600EUR werden überschätzt ...
ein Bild mit der Kirche im Wasser ist Pflicht
gute Laune war sowieso angesagt , nur die Profis müssen sich auf der Rolle aufwärmen bei über 30 Grad
best of Sportograf :
