ja wo soll man bei einem 24h Rennbericht anfangen ?
mit dem emotionalsten Moment, wenn man als Schlussfahrer eines 2er Teams
nach gemeinsam erkämpften über 24h Fahrzeit,mehr als 500km und
10000Höhenmetern auf dem höchsten Punkt der 8km Strecke angekommen ist
... nach hinten schaut und da ist Nimand ??? auch nicht der eigentlich
bessere, wesentlich jüngere Schlussfahrer des direkten Verfolgerteams,
der wenige Sekunden nach mir in der Wechselzone auf Sichtweite ,kurz vor
Ablauf der offiziellen 24 Stunden um 11Uhr 56 in die letzte Runde
gegangen war ?
Dieses Gefühl, wenn Dir fast die Tränen kommen und Dir die Gänsehaut
über den ganzen Rücken und sonstwo hinfliesst, weil Du weisst auf der 2
Kilometer Abfahrt kriegt der Dich heute nicht mehr, wenn Du keinen Sturz
oder Defekt erleidest ? und dann in Hörweite zum Stadionsprecher wenn
es nur noch in die letzte kurze Wiesenabfahrt runtergeht, die Du nach 31
Runden auch blind fahren könntest ... und Du weisst, dass sich die
ganzen Qualen der letzten saukalten und schlaflosen Nacht , sowohl für
Dich als auch Deinen Teampartner, die Betreuer , also meine Frau,
Saschas Vater und Peter, den besten Mechaniker und
Radpositionsspezialisten der Welt, der mich von meinen Rückenschmerzen
befreit hat... in den nächsten Sekunden ausgezahlt haben wird ?
und dann endlich der Moment wo Du an nichts mehr denkst, weil die
Ziellinie und Dein Team da ist zum Jubeln,zum gegenseitigem Drücken zum
endlich allen Emotionen und Endorfinen freien Lauf zu lassen ...
thats RACING ...
so und jetzt noch der typisch deutsche Rennbericht...
Samstag 8Uhr:
-Pavillonaufbau auf der Wiese direkt an der Rennstrecke, so dass wir 24h
lang wegen der trockenen Bedingungen ständig gut eingestaubt
wurden...schön für den Allergiker...
-Rad(Werkzeug/Ersatzrad etc.)+Fress(das würde hier den Rahmen
sprengen)+Ausruhutensilien(Liegen/Schlafzelt ? wozu eigentlich)
plaziert...
12Uhr: Startfahrer Sascha startet plus 2 normale Runden,Joe ruht sich
erst mal aus...vom Zeltaufbau...bzw. vom Dirigieren als die anderen den
Aufbau tätigten...
13Uhr: Joe wechselt sich ein und fährt 3 Runden,Sascha nimmt Nahrung auf und ruht sich aus...
bis 21Uhr läuft dieses Wechselspielchen normal weiter, wir liegen auf
Platz 4,dann auf 3...unsere Rundenzeiten liegen anfangs bei
20-22Minuten, Sascha konstant immer eine bis 2 Minuten schneller als
ich...
auf Platz 1 ist das Team der Ex-Profisportler Sven Kraus (Team
Gerolsteiner) und Alex Herr (Skispringer mit inzwischen extrem
aufgerüsteten Waden und Oberschenkelmuskeln) sauschnell die Beiden, Platz 1 scheint vergeben,dahinter ist bis Platz 8 alles dicht beieinander...
ab 21Uhr 30 leuchten wir mit den Mega-Supernova Strahlern den Wald aus, dazu der Vollmond...was will man mehr ?
ab 02:00 wird es extrem kalt...weniger auf dem Bike, als dann beim
Ausruhen im Pavillon,sowohl für den nichtfahrenden als auch für die
Betreuer,die ebenfalls 24 Stunden durchmachen...
aber : wir fahren auf Platz 2 vor und vergrössern sogar den Vorsprung
auf Platz 3 bis auf ca.10 Minuten,die Rundenzeiten sind jetzt 3-4Minuten
langsamer wie bei Rennbeginn,aber auch die Gegner werden
langsamer...Platz 1 ist aber schon eine Runde vor...der einzige
Wermutstropfen ,alles andere läuft wie am Schnürchen...
ok...was hab ich vorher gesagt ? in 24h kann viel passieren und genau ...
um 6Uhr Morgens passiert alles auf einmal:
Joe wird aus dem Halb-Schlaf gerissen,weil Sascha einen Riegel in den
falschen Hals bekommen hat, den Riegel dann mitsamt allem was sonst noch
im Magen war wieder ausgespuckt hat und vorerst einmal ausfällt schon
sind 3 Minuten Vorsprung weg...auf der dann folgenden Runde wird mir
irgendwie komisch...wie wenn ich beim Fahren einschlafen würde oder
gleich das Bewusstsein verlieren würde ? irgendwie hallunziniere ich
auch plötzlich und will in einer Rechtskurve geradeaus fahren...oh oh
...
also muss Sascha doch gleich wieder ran ...
übrigens noch mal 3 Minuten Vorsprung weg...
jetzt heissts durchbeissen...
aber wir sind beide mehr als angeschlagen und haben um 10Uhr nur noch 2
Minuten Vorsprung auf Platz 3, der ist aber wenigstens sicher weil Platz
4 eine Runde Rückstand hat, was wir aber nicht wussten und plötzlich
den Supergau vor Augen hatten, nämlich 2 Stunden vor Schluss,quasi auf
der Zielgeraden von Platz 2 auf 4 auf den Zitronenrang durchgereicht zu
werden...
inzwischen haben wir auf Wechsel alle 2 Runden (ca.45+50Minuten)
umgestellt, keiner von uns ist noch in der Lage eine dritte Runde zu
schaffen...eigentlich müssten wir sogar nach jeder Runde wechseln...aber
der Wechsel kostet jedes Mal eine gute Minute, weil man vor der
Wechselzone vom Rad springen muss...zum Kollegen laufen,der sein Rad auf
den Boden legen muss,dann den Transponder vom eigenen Fuss an den Fuss
des Teamkollegen und der muss die komplette Zone (ca 60Meter) dann mit
seinem Rad zu Ende laufen ...
was dann aber 90 Minuten vor Ende passiert ist die Krönung, Sascha kann
jetzt wohl garnicht mehr fahren und ich schleiche auch nur noch wie
eine Schnecke die Anstiege hoch,es ist wieder warm geworden, ich bekomme
keine Luft,mir gehts dreckig,aber ich muss es jetzt irgendwie zu Ende
bringen, inzwischen weiss ich dass die viertplazierten doch eine Runde
Rückstand haben...also zumindest das Podium werden wir erreichen...
und dann ist er doch da der Supergau...der schnellere Fahrer des
drittplazierten Teams holt mich auf der Strecke ein, unterhält sich kurz
mit mir "na jetzt haben wir es bald geschafft" sagt er ...kann es sein
,dass er wirklich nicht registriert, dass er gerade den Zweitplazierten
(mich) kassiert hat und jetzt selbst auf Platz 2 liegt? Ich sage erst
mal nix und lächle nur.... und dann fährt er mir auch noch am vorletzten
Anstieg ca. 100 Meter davon... (bei mir sieht es weiter nach Lächeln
aus, aber diesmal ist es Schmerz , besser gesagt Verzweiflung, weil ich
erkennen muss, dass die beiden jungen Gegner wohl einfach besser sind
als wir...
hat Jemand was von Aufgeben gesagt ? Ich riskiere auf der Abfahrt alles
und komme tatsächlich wieder an Ihn ran, verbeisse mich im Flachstück an
seinem Hinterrad und erreiche mit Ihm in die Schlusswiese...
jetzt fahren wir Rennen !
wir kommen an unseren Betreuern vorbei, Mario ruft " dranbleiben JOE und
ich tippe mit den Fingern an meine Lippen ...Klappe halten, der
Konkurrent ist nicht gut informiert über den Rennstand...da hat sich die
perfekte Standortauswahl schon gelohnt...trotz Dauerbestaubung und
Stromproblemen die ganze Nacht, als wir Panik hatten unsere Akkus für
die Fahrradlampen nicht neu laden zu können...
und Sascha lebt wieder ...er ruft mir zu, das ich noch eine Runde all
out fahren soll, dann versucht er noch eine letzte schnelle Runde...
gleichzeitig sehe ich wie der andere Fahrer vor der Wechselzone anhält
und nach seinem Kollegen ruft,der anscheinend nicht zum Wechsel parat
ist... (später erfahre, ich dass er noch ca. eine halbe Minute
vergeblich gewartet hat und mir dann hinterher ist)
das Zeichen für mich : Vollgas...und das Wunder geschieht...ich schreie
meine Beine an, endlich und zum letzten Mal alles abzurufen was
geht...plötzlich fahre ich an jedem Anstieg wieder die Gänge fast wie am
Anfang des Rennens ...völlig fertig wechsle ich auf Sascha,zum letzten
Mal wie ich denke , der Vorsprung durch den verpatzten Wechsel der Konkurrenten ist gleich geblieben und Sascha düst davon...
ich will mich zum Pavillon begeben, bin mir sicher, dass Sascha das Ding
ins Ziel fahrt ohne sich einholen zu lassen und wenn er im Ziel
umkippt...
dann fällt mein Blick auf die Rennuhr ... 23h36 Minuten... das heisst
wenn Sascha jetzt noch mal eine 19er Zeit hinlegt,also so schnell wie am
Anfang fährt und das traue ich Ihm zu...dann wäre es noch nicht 12
Uhr,bis dahin kann man noch auf eine Runde gehen die zählen würde...aber
auch die Gegner könnten das noch , wenn sie bis 11Uhr 59
durchfahren würden...
heisst um sicherzugehen bleibe ich gleich in der Wechselzone und
tatsächlich 11Uhr56 kommt Sascha angerast...mit einer unglaublichen
Rundenzeit...und ich muss nochmal ran...jetzt renne ich zum ersten Mal
wie ein Gehetzter durch die Wechselzone...Sascha kommt nur mit fremder
Hilfe aus der Wechselzone...das bekomme ich aber schon nicht mehr
mit...hatte ich erwähnt , dass ich eigentlich die Runde zuvor ALLOUT
gefahren war ?
meine Beine haben das offenbar nicht mitbekommen...sie
funktionieren...jetzt zahlt sich das ganze Wintertraining,die Traingsumstellung mit
dem neuen Coach, die Abnehmerei und das tägliche stupide Rückentraining
aus...Körper und Geisst sind eins...
der erste Anstieg ist geschafft,ich schaue auf die Uhr :12 Uhr
...eigentlich Rennende der 24h...Ich höre den Stadionsprecher
schreien...und noch keine Anruf auf dem Handy...MIST MIST MIST das
heisst ,der Verfolger ist auch noch vor 12Uhr auf eine letzte Runde und
somit nicht weit hinter mir (wir hatten vereinbart, dass mich Mario
anruft wenn der verfolger es nicht schaffen würde vor 12Uhr bei Start und Ziel
durchzu sein, dann hätte ich beruhigt piano machen können)
dann auf dem kurzen Flachstück: Panik: ich kann nicht aufs grosse Blatt
schalten...so war es bei der 12h WM kurz bevor sich die Kurbel gelöst
hatte...sollte mir das jetzt tatsächlich nach über 24h Qualen wieder
passieren und diesmal ein ganzes Team bestrafen ??? Nein das darf nicht
sein...weiterfahren...den Zug etwas mehr gespannt und das grosse Blatt
ging wieder...
Erleichterung !!! jetzt holt mich keiner mehr...voll in die letzten
Anstiege rein,jetzt ist es egal wenn ein Krampf kommt...jetzt
zählts...und immer wieder der Blick nach hinten ob dieses vermalledeite
blaue Trikot nochmal auftaucht das mich eine Stunde zuvor einkassiert
hatte...
aber diesmal kam nix mehr...siehe ganz am Anfang des Berichtes...
der Rest war dann nur noch (Entschuldigung) geil geil geil !!!
und sodele ... so hab ich mir immer den Abgang vom Sportleben
vorgestellt... aber wahrscheinlich überlege ich Morgen was ich als
nächstes fahre...
jetzt aber endlich die Bilder...
auf dem Bike war eigentlich alles easy...
richtig anstrengend war nur die Lauferei in der Wechselzone ...
das richtige bike nehmen ...
schön wenn es nur 8Kilo wiegt
schiebt sich leichter...
ausser man hats grad eilig weil der Teufel,bzw das drittplazierte Team hinter einem her ist...
Ende gut alles gut
ab hier Fahrverbot
zuletzt
2021
Salzkammerguttrophy Platz 2
2022
2023
Cape Epic Finish
Riva Platz 4
Evolene Platz 13
Finale Ligure 24h WM Platz 3
Neustadt Platz 2
Montag, 16. Juni 2014
Sonntag, 1. Juni 2014
erstes Podest in der Saison 2014 ... und das bei der MTB 12h WM in Weilheim ...Platz 3 und die Bronzemedaille in 11h43min 34Runden x6km (204km) und 3700hm ...
so endlich ein Platz auf dem Podest und das bei einer WM !
aber der Reihe nach ... am Freitag erst mal gemütlich angereist und mich zusammen mit Tajana im Wohnmobil von meiner Teamkollegin und Favoritin für den WM Titel der Damen Natascha Binder eingenistet.
am Samstagmorgen um 7 Uhr festgestellt, dass im Hinterreifen keine Luft mehr war ... und das eine Stunde vor dem Start...gut, dass ich inzwischen mit der Tubelessmontage einigermassen schnell bin und den Reifen aufgezogen der eh besser auf die nasse und matschige Strecke passte...man muss alles positiv sehen...
also dann schon mit erhöhtem Puls ab in den Startbereich und ab gings...
Der Weltmeistertitel war schon früh ausser Reichweite, der Favorit Uwe Weinkopf fuhr wie immer in einer eigenen Liga, aber von Platz 2 bis 6 wurde es wie vorhergesehen ein harter Kampf...
Nach ca. 2 Stunden lag ich überraschend auf Platz 2 meiner , war aber etwas zu schnell angegangen und musste Luc Smits , der vielleicht auch mit dem Fully auf dem ruppigen Kurs die bessere Wahl getroffen hatte ca. 5 Minuten ziehen lassen...aber das Rennen war ja noch lange und da ich bekanntermassen mit zunehmendem Rennverlauf meisst eher stärker werde hatte ich immer noch Hoffnung auf Platz 2...
auf Platz 4 -6 hatte ich dann bei Rennmitte auch schon etwas Luft (5-10 Minuten) aber wie schnell die weg sein können sollte ich bald erleben...
ab der 10.Runde nach 3h liess sich vorne das grosse Kettenblatt nicht mehr einlegen,so sehr ich auch die Einstellschraube drehte ... ich hab dann die Umwerferschrauben festgedreht, aber daran lag es nicht...eigentlich brauchte man das grosse Blatt auch nur auf der letzten langen Abfahrt...aber auch da verlor man schon jeweils 20 Sekunden pro Runde wenn man nicht treten konnte...
in der 20.Runde dann der Supergau....ich dachte gerade, (und damit hatte ich leider 100% Recht) dass es vielleicht auch sein könnte, dass sich durch die holprige Wurzelstrecke evtl. die komplette Kurbel gelöst haben könnte, und deshalb sich die Antriebsseite nach rechts schob und deshalb der grosse Gang nicht reinging, als ich geradezu live zuschauen konnte , wie sich wie in Zeitlupe der linke Kubelarm löste und ich Ihn nur noch an meinem rechten Schuh hängen hatte...
Mein Gedanke in dem Moment war natürlich..."jetzt ist alles aus,Podest ist weg"... und natürlich hatte auch keiner der folgenden Fahrer irgendwelches Werkzeug dabei...ich leider auch nicht...waren ja nur 20Minuten-Runden...ich hatte auch nur einen Reserveschlauch und eine Pumpe dabei...
also steckte ich die Kurbel wieder notdürftig ineinander und kam irgendwie so wie mit einem Tretroller den Berg runter und sprintete gefühlt 2 Kilometer flach weiter durchs Ziel um die Runde zu werten und dann zu Tajana... dort das Rad in die Ecke geworfen und ich wollte eigentlich aufgeben, aber Tajana motivierte mich mit unflätigen Worten, dass jetzt nicht aufgegeben wird...also versuchte ich das Bike wieder zu richten , aber die Clavicula war nicht mehr zu reparieren, weil die Klemmschraube verloren gegangen war...also das Ersatzrad flott gemacht und weiter ging es mit Klingel am Lenker ...
Tajana schrie mir noch zu, dass zwar der Viertplatzierte mich überholt hatte ,aber nur 15 Sekunden vor mir war und da gab ich richtig GAS ... und bin schon am ersten Anstieg kurz drauf an Ihm vorbeigeflogen...
irgendwie hatte ich durch die Aktion Zusatzadrenalin im Blut.. ... ich weiss nicht ob es das war oder ob das Felt, mit dem ich noch nie im Rennen unterwegs war evetuell wirklich so ein saugutes Rad ist, aber in den nächsten 4 Runden hab ich die 7 Minuten Vorsprung , die ich vor dem technischen Defekt hatte fast wieder neu rausgefahren...
gegen Ende hab ich dann etwas rausgenommen, weil ich fast 15 Minuten Vorsprung auf Platz 4 hatte und Platz 2 auch ausser Reichweite war...und so hatte ich im Ziel 10 Minuten auf Platz 4 und jeweils 2 Minuten mehr auf Platz 5 und 6 ... irgendwie war ich mit dem "schweren" Trainingsrad genauso schnell unterwegs wie mit dem Scott und das in der zweiten Hälfte des Rennens wo man eigentlich müder werden müsste ???
wie glücklich und zufrieden ich mit dieser Leistung bin(trotz all der technischen Probleme) kann ich gar nicht schreiben (siehe daher dazu die Bilder)...das Zusammenspiel mit Tajana, die auch Natscha betreut hat hat super geklappt...das ist bei einem 12 oder 24h Rennen auch eh das wichtigste...mein Team war auch super...Natascha wurde unangefochten Weltmeisterin Damen und unser Mixed erreichte nach hartem Kampf den Vizeweltmeistertitel...dazu Bronze von mit...also ein kompletter Medaillensatz
jetzt hat die Saison begonnen...
wegen des kalten Windes und den etwas schlammigen Abfahrten Start in Schutzbekleidung...
es ist angerichtet...
für den alten Mann
Vizeweltmeister Felix
im 2er Mixed abwechselnd mit Christiane unterwegs
ab dem 4.Platz hat das dann so ausgesehen...
verdienter Lohn
aber der Reihe nach ... am Freitag erst mal gemütlich angereist und mich zusammen mit Tajana im Wohnmobil von meiner Teamkollegin und Favoritin für den WM Titel der Damen Natascha Binder eingenistet.
am Samstagmorgen um 7 Uhr festgestellt, dass im Hinterreifen keine Luft mehr war ... und das eine Stunde vor dem Start...gut, dass ich inzwischen mit der Tubelessmontage einigermassen schnell bin und den Reifen aufgezogen der eh besser auf die nasse und matschige Strecke passte...man muss alles positiv sehen...
also dann schon mit erhöhtem Puls ab in den Startbereich und ab gings...
Der Weltmeistertitel war schon früh ausser Reichweite, der Favorit Uwe Weinkopf fuhr wie immer in einer eigenen Liga, aber von Platz 2 bis 6 wurde es wie vorhergesehen ein harter Kampf...
Nach ca. 2 Stunden lag ich überraschend auf Platz 2 meiner , war aber etwas zu schnell angegangen und musste Luc Smits , der vielleicht auch mit dem Fully auf dem ruppigen Kurs die bessere Wahl getroffen hatte ca. 5 Minuten ziehen lassen...aber das Rennen war ja noch lange und da ich bekanntermassen mit zunehmendem Rennverlauf meisst eher stärker werde hatte ich immer noch Hoffnung auf Platz 2...
auf Platz 4 -6 hatte ich dann bei Rennmitte auch schon etwas Luft (5-10 Minuten) aber wie schnell die weg sein können sollte ich bald erleben...
ab der 10.Runde nach 3h liess sich vorne das grosse Kettenblatt nicht mehr einlegen,so sehr ich auch die Einstellschraube drehte ... ich hab dann die Umwerferschrauben festgedreht, aber daran lag es nicht...eigentlich brauchte man das grosse Blatt auch nur auf der letzten langen Abfahrt...aber auch da verlor man schon jeweils 20 Sekunden pro Runde wenn man nicht treten konnte...
in der 20.Runde dann der Supergau....ich dachte gerade, (und damit hatte ich leider 100% Recht) dass es vielleicht auch sein könnte, dass sich durch die holprige Wurzelstrecke evtl. die komplette Kurbel gelöst haben könnte, und deshalb sich die Antriebsseite nach rechts schob und deshalb der grosse Gang nicht reinging, als ich geradezu live zuschauen konnte , wie sich wie in Zeitlupe der linke Kubelarm löste und ich Ihn nur noch an meinem rechten Schuh hängen hatte...
Mein Gedanke in dem Moment war natürlich..."jetzt ist alles aus,Podest ist weg"... und natürlich hatte auch keiner der folgenden Fahrer irgendwelches Werkzeug dabei...ich leider auch nicht...waren ja nur 20Minuten-Runden...ich hatte auch nur einen Reserveschlauch und eine Pumpe dabei...
also steckte ich die Kurbel wieder notdürftig ineinander und kam irgendwie so wie mit einem Tretroller den Berg runter und sprintete gefühlt 2 Kilometer flach weiter durchs Ziel um die Runde zu werten und dann zu Tajana... dort das Rad in die Ecke geworfen und ich wollte eigentlich aufgeben, aber Tajana motivierte mich mit unflätigen Worten, dass jetzt nicht aufgegeben wird...also versuchte ich das Bike wieder zu richten , aber die Clavicula war nicht mehr zu reparieren, weil die Klemmschraube verloren gegangen war...also das Ersatzrad flott gemacht und weiter ging es mit Klingel am Lenker ...
Tajana schrie mir noch zu, dass zwar der Viertplatzierte mich überholt hatte ,aber nur 15 Sekunden vor mir war und da gab ich richtig GAS ... und bin schon am ersten Anstieg kurz drauf an Ihm vorbeigeflogen...
irgendwie hatte ich durch die Aktion Zusatzadrenalin im Blut.. ... ich weiss nicht ob es das war oder ob das Felt, mit dem ich noch nie im Rennen unterwegs war evetuell wirklich so ein saugutes Rad ist, aber in den nächsten 4 Runden hab ich die 7 Minuten Vorsprung , die ich vor dem technischen Defekt hatte fast wieder neu rausgefahren...
gegen Ende hab ich dann etwas rausgenommen, weil ich fast 15 Minuten Vorsprung auf Platz 4 hatte und Platz 2 auch ausser Reichweite war...und so hatte ich im Ziel 10 Minuten auf Platz 4 und jeweils 2 Minuten mehr auf Platz 5 und 6 ... irgendwie war ich mit dem "schweren" Trainingsrad genauso schnell unterwegs wie mit dem Scott und das in der zweiten Hälfte des Rennens wo man eigentlich müder werden müsste ???
wie glücklich und zufrieden ich mit dieser Leistung bin(trotz all der technischen Probleme) kann ich gar nicht schreiben (siehe daher dazu die Bilder)...das Zusammenspiel mit Tajana, die auch Natscha betreut hat hat super geklappt...das ist bei einem 12 oder 24h Rennen auch eh das wichtigste...mein Team war auch super...Natascha wurde unangefochten Weltmeisterin Damen und unser Mixed erreichte nach hartem Kampf den Vizeweltmeistertitel...dazu Bronze von mit...also ein kompletter Medaillensatz
jetzt hat die Saison begonnen...
wegen des kalten Windes und den etwas schlammigen Abfahrten Start in Schutzbekleidung...
es ist angerichtet...
für den alten Mann
Vizeweltmeister Felix
im 2er Mixed abwechselnd mit Christiane unterwegs
ab dem 4.Platz hat das dann so ausgesehen...
verdienter Lohn
und für mich gabs dann auch noch das da...
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