zuletzt 2021 Salzkammerguttrophy Platz 2 2022
Riva Platz 4
Evolene Platz 13
Finale Ligure 24h WM Platz 3
Neustadt Platz 2
2023 Cape Epic Finish

Montag, 25. Juli 2011

wieder zu Hause... alles lief nach Plan...Platz 4 AK im wohl brutalsten Eintagesmarathon 211km 7100Höhenmeter (nur knapp 4 Minuten zu spät im Ziel...)


















Sodele, das härteste und bisher brutalste Eintagesrennen fast sturzfrei gefinished...anschließend ein paar sonnige Tage in Slowenien und Österreich verbracht und nun müde aber zufrieden wieder zu Hause.

Schön waren das Wiedersehen mit Brigitte, der Chefin unserer Unterkunft in Bad Goisern und Ihrer Familie,mit Patrick unserem norwegischen Freund und seiner Familie,sowie das Treffen mit befreundeten Bikern.

Schön, dass in Bad Ischl extra zu meinem biblischen Alter eine Grünfläche umgestaltet wurde...und unser Lieblingssportgeschäft eine "Kauf 3 zahl 2" Aktion hatte...

Schön auch, dass die Betreuung während des knapp 14 stündigen Rennens super geklappt hat ebenso wie die ganze Autofahrerei und besonders schön der Aufenthalt in Slowenien bei Geschäftsfreunden (und dem putzigen Hündchen ART) von Tajana, die uns die ganze Woche essenseinladungstechnisch freihielten...Gastfreundschaft auf slowenisch...(siehe Fotos)

Schön auch, dass ich bei meinem einzigen Bad in der Adria nicht ertrunken bin...immerhin war ich bis über beide Knie im Wasser (siehe Foto)...

Schön auch die Wanderung rund um Igls,an unserem letzten Urlaubstag auf der Rückreise nahe Innsbruck...dabei habe ich allerdings wieder einmal festgestellt, dass ich ausser auf dem Bike sitzen und strampeln garnix mehr kann...obwohl,Riesen-Wiener-Schitzel und Kaiserschmarren vertilgen geht...

Der Rest war Mountainbiken in seiner anstrengendsten und brutalsten Form...hier mal ein Samstag im Juli im Zeitraffer

Samstagmorgen 3Uhr 30 : Frühstück bei Brigitte mit Gleichgesinnten...(warum sind die alle so wortkarg?)
5Uhr:Start aus dem ersten Startblock mit 500 anderen Bikeverrückten...
6Uhr:die ersten 1000Höhenmeter geschafft und in die erste kühle Abfahrt eingebogen...
6Uhr30:das erste mal die berühmte direkt in den sekrechten Fels geschlagene "ewige Wand" und die ersten rutschigen Abfahrten davor und danach sturzfrei geschafft
7Uhr: erste Verpflegung bei Tajana,danach in den langen Anstieg zur Blaa Alm...Wetter ist klasse heute...
10Uhr:die kitzlige Abfahrt nach Bad Ischl rutschender und laufender Weise geschafft,die ersten 2000Höhenmeter auf der Habenseite,zweite Verpflegung
11Uhr 30:Hütteneckalm und zweites Mal ewige Wand,diesmal mit den Kollegen von der Kurzstrecke,die im unbeleuchteten Tunnel einfach anhalten...
12Uhr:3.Verpflegung und rein in den Anstieg Hochmuth
13Uhr30:den Downhill wegen Nässe sicherheitshalber meist laufend bewältigt und 4.Verpflegung inzwischen 4000Höhenmeter auf dem Konto...
14Uhr:nach 20km flach (und das erste Mal heute, dass mir vom Magen her richtig übel war)kann ich wohl keine Kurven mehr fahren,bleibe mit dem Lenker rechts an einer Brückeneinfahrt hängen und schleudere ungebremst mit ca. 30km/h ins linke Brückengeländer...aber wohl nix passiert...weiter
14h15:der Salzberg,der einzige Streckenteil den ich bisher nicht kannte...bis 35% Steigung...erst Serpentinen zum Glück im Schatten,die zu 90% fahrbar waren...dann raus in die Sonne...Wiesenanstieg 90% fahrbar...dann Asphalt bis 35% Anstieg...evtl. noch fahrbar...entscheide mich aber den komplett zu schieben bzw. das Rad zu tragen...Transalp lässt grüßen...beim weiterfahren habe ich das Gefühl, dass der Steuersatz evtl. vom Faststurz vorhin locker ist...also kurz die Schrauben kontrolliert,aber die Doppelbrücke ist fest...also weiter,aber die folgenden Abfahrten nur noch piano runter...
15Uhr30 letzter langer Anstieg...meist in der Sonne...die letzten Reserven werden mobilisiert...aber denen um mich rum geht es auch nicht mehr viel besser...noch hoffe ich insgeheim darauf, dass mir der Vorjahressieger,der mir bereits am ersten Anstieg weggefahren ist, doch noch einmal begegnen würde,weil er evtl. zu schnell losgefähren war...aber ich selbst kann einfach nicht mehr schneller und will nur noch durchkommen...(später erfahre ich im Ziel, dass er als diesjähriger drittplazierter weniger wie 4Minuten Vorsprung vor mir ins Ziel gerettet hat,und dass zwei Österreicher noch schneller unterwegs waren...Fazit: mal wieder Platz 4)
17Uhr:5.und letzte geplante Verpflegung...fast 6000 Höhenmeter in den Beinen...zum zweiten Mal ist es mir Magentechnisch richtig übel,aber ich zwinge mich ruhig zu bleiben ,locker und langsam weiterzukurbeln und einfach immer in Bewegung zu bleiben...teilweise laufe ich den letzten Anstieg...im kleinsten Gang bin ich auch im fahren nicht mehr schneller...einfach nur noch weiter Richtung Ziel und nicht anhalten...mit der erhofften Zeit um 13 Stunden 30 wird es nix mehr,aber ich will auf jeden Fall unter 14Stunden bleiben,also gebe ich die letzte Stunde noch einmal alles und es läuft dann auch wieder besser je näher ich dem Ziel komme... die letzten Kilometer bin ich am Vortag nochmal abgefahren, so dass ich auf den letzten Trails da noch einmal 4 bis 5 Leute einsammeln kann...kurz vor dem Ziel treffe ich überraschenderweise auf Julian Schwendemann,der nach einem Crash nur noch mit der Hinterbremse unterwegs ist und wir geben zusammen noch einmal Gas als es nach Bad Goisern reingeht,so dass ich am Ende mit 13Stunden 44min doch noch mit einer guten Zeit ins Ziel einfahre...
19Uhr:Tajana und ich sind geduscht und liegen völlig fertig auf dem Bett,Tajana hat ja auch einen anstrengenden 14 stündigen Betreuermarathon hinter sich und entscheiden nicht einmal mehr in die Pizzeria zu gehen...ich habe kaum Hunger...auch ein Zeichen dass ich mich völlig verausgabt hatte...(das Essen haben wir aber am nächsten Tag ausgiebig nachgeholt...hihi)

Joe

Die Bilder sagen wieder einmal fast mehr wie mein Bericht...viel Spaß beim Anschauen...

Dienstag, 12. Juli 2011

noch 4x schlafen und dann früh aufstehen...

So,Wahnsinns Gewitter draussen...alles ist gepackt,morgen früh gehts los...erst Bad Goisern (211km,Salzkammerguttrophy 16.7. www.salzkammergut-trophy.at ) dann Richtung Slowenien an die Adria (TajanaStrandtrophy)...frage mich gerade was für mich stressiger wird...



Die unmittelbare Vorbereitung ist leider nicht optimal gelaufen, nach dem 24h Rennen war ich noch lange müde,hatte Rückenschmerzen und die letzten Tage starke Allergie,was mich in Summe von beständigem Training abgehalten hat...

Aber es gelten keine Entschuldigungen. Am Samstag wird abgerechnet.Ich habe im Winter gut trainiert und meine Beine sollten ausreichend auf die Trophy vorbereitet sein.

Wenn jetzt noch das Material mitspielt und die Abfahrten nicht noch von dem für die nächsten Tage vorhergesagten Regen zusätzlich so erschwert werden, dass sie nicht sturzfrei zu bewältigen sind bleiben einfach 211km und über 7000 Höhenmeter,für die ich bei normalen verhältnissen gut 14 Stunden brauchen sollte.

Start ist am Samstag um 05.00Uhr und dann dürft Ihr mir also bis mindestens 19Uhr kräftig die Daumen drücken...

Joe

Sonntag, 10. Juli 2011

3h KB/GA1 rund um Lahr statt Erbeskopf...




bei mir lag es an Rücken und Allergieproblemen,die mich nicht richtig atmen und schlafen liesen und daher ersparte ich mir 7h Fahrt mit dem Auto und machte stattdessen ein lockeres Training ... mehr lies mein Gesundheitszustand heute auch nicht zu...

mein belgischer Freund Lieven hatte noch mehr Pech... heute Morgen lief sein Auto nicht an,als er zum Rennen fahren wollte und er konnte daher auch nicht starten...

So jetzt bleibt mir nur die Hoffnung, dass sich mein Rücken und meine Allergie bis nächsten Samstag bessern und ich mein nächstes grosses Ziel 2011 in Bad Goisern trotzdem meistern kann.

Samstagmorgen 5Uhr gehts los...Bilder sind von 2007,wo ich nach 14okm aufgeben musste...Materialdefekt und mein Kopf wollte nicht mehr weiter...

Joe

Donnerstag, 7. Juli 2011

Zeit für einen kleinen Trainingsmarathon...


Aufgrund der Nachwirkungen des 24h Einsatzes in Reconvilier konnte ich mein diese Woche geplantes Training nicht 100% durchführen.Ich fühle mich nach wie vor müde, auch mental und habe mich nur gelegentlich sportlich bewegt.

Heute teste ich nochmal auf dem Rennrad und werde dann am Sonntag den berühmt berüchtigten Erbeskopfmarathon fahren,allerdings nur im Trainingsmodus als lange Ausfahrt.

Ich habe bisher nur positives von dem Marathon gehört und will das bei der Gelegenheit mal selbst überprüfen...

Und im Rennen fahre ich meist meine lange Einheit zu Ende,was bei zB 5h rund um Lahr manchmal doch nur sehr zäh passiert weil ich einfach jede Ecke hier bereits kenne...

Mein Kollege von der Crocodile Trophy, Lieven ist auch am Start und ich freue mich schon auf ein Treffen.Wobei ich hoffe dass das Wetter besser wird wie bei unserem letzten gemeinsamen Einsatz in Kirchzarten...

JOE
ps...weitere Best of Fotos vom Marathon 2010 wenn man den Titel oben anklickt...

Freitag, 1. Juli 2011

so,endlich Zeit für einen ausführlichen Bericht...











den dieses unvergessliche 24h im Sattel Wochenende in der Schweiz auch verdient hat.

Tajana und ich sind kurzentschlossen doch erst am Samstagmorgen in aller Frühe (Frühstück in Lahr 5Uhr)zum Charity 24h gestartet. Dann ging es zu Sandro nach Busswil,wo ein zweites Frühstück um 8Uhr erfolgte.Dabei haben wir Sandro, seine Frau Petra und den kleinen Damiano (knapp 6 Monate) kennengelernt und fanden die auch spontan sehr sympathisch.

Zusammen ging es dann nach Reconvilier, wo Horst und Nicola,die vor Ort übernachtet ,bereits auf uns warteten. Wir hatten den absolut besten Platz direkt an der Strecke,10Meter vom Zielbogen und 10Meter von der Wechselzone entfernt.

Das Wetter wurde auch immer besser,zwar bewölkt aber die drohenden Regenwolken verzogen sich zum Glück wieder.

Schnell wurden 2 große Pavillons,Liegen,Tische und unser Schlafzelt aufgebaut.Horst und Nicola benutzten ihren grossen Transporter als Schlaf-Lager-Ausruh und Material sowie Verpflegungsplatz...Gut bewacht wurde das ganze von der Wachhündin von Horst.

Der "Sandro" Pavillon wurde gleichzeitig als Charity-Anlaufpunkt ausgestattet, wo während des Rennens Interessierte noch spontan etwas pauschal bzw. pro gefahrene Runde spenden bzw. die Teamkleidung von Wheels4Children kaufen konnten.

Sandro selbst war ja 2010 mit mehreren Defekten Dritter im 24h Solo gewesen und ging entsprechend motiviert ins Rennen.Ebenso Horst und ich...wir wollten locker angehen und dann mal schauen...Ich durfte die ersten beiden Runden fahren und dann wollten wir jeweils 4 Runden fahren. Zu dem Zeitpunkt rechneten wir noch mit Rundenzeiten knapp über 20 Minuten...

Die ersten beiden Runden erledigte ich in 21 bzw. 23 Minuten,musste aber gleich einsehen, dass die Runden bedingt durch den einen sehr langen Anstieg,der zuerst gleichmässig und am Schluss eine längere sehr steile Passage hatte,was mit der mir zur Verfügung stehenden Übersetzung von 32/34 wohl ein Krafttraining am Berg mit ca. 25 Wiederholungen bedeuten würde...

Horst fuhr zu meiner Überraschung konstante aber nicht schnellere Rundenzeiten wie ich...anfangs 25er Runden später dann bis 30Minuten...aber auch meine Runden wurden immer länger bis ich ebenfalls im 30er Bereich war...

Alles ging eigentlich einwandfrei,auch als wir ab 21Uhr auf Lampenbetrieb wechselten.Horst war mit Lupine,ich mit meiner bewährten Supernova unterwegs und vor allem bergab waren wir Dank der enormen Helligkeit damit weiterhin sehr schnell unterwegs...wegen der zunehmenden Rundenzeiten wechselten wir aber ab Mitternacht auf 3 Runden pro Fahrer...

Nicola und Sandro drehten derweil unverdrossen als Solofahrer Ihre Runden...Nicola lieferte sich mit der einzigen anderen weiblichen Fahrerin,die zB schon Finale Ligure gewonnen hatte, stundenlang ein Kopf an Kopfrennen, bis Ihre italienische Konkurrentin entnervt von dem ihrer Ansicht nach etwas stupiden Profil des Kurses...(15-20min nur bergauf und dann 5 Minuten spektakulär schnell wieder runter)immer längere Ruhepausen bei Mann und Kind einlegte und sich schliesslich ganz ins Zelt verabschiedete.

Sandra war noch erfolgreicher unterwegs.Nachdem er die ersten Stunden knapp hinter dem Vorjahressieger lag und diesen damit gehörig unter Druck setzte...fuhr dieser nach ca.5 Stunden plötzlich zur Rennleitung und gab bekannt,dass er aufhören würde.

Dies teilte er dann auch noch höflich wie er war uns mit und packte seine Sachen zusammen...Den Rest der 24H beschränkte sich Sandro nun darauf gleichmässige Zeiten zu fahren (die etwa genau unseren Zeiten im 2er Team entsprachen !) und damit den einzigen gleichwertigen Gegner auf Abstand zu halten,was Ihm auch gelang.

Bei mir lief es dagegen ab 01 Uhr Nachts irgendwie schleppend,ich hatte große Probleme mit den Linsen und zum Teil irritierten mich die Lampen der Konkurrenten ungewohnt stark...zB wenn Sie länger hinter mir herfuhren und so teilte ich Horst gegen 2 Uhr mit ,dass Tajana und ich uns erst mal "kurz" ins Zelt zwecks einen kurzen Schläfchens zurückziehen würden und er einfach so lange er Lust hätte noch weiterfahren solle. Wenn er dann auch keine Lust mehr hätte solle er mir einfach den Transponder auf den Tisch legen,falls ich irgendwann wieder vors Zelt kommen sollte...

Kurz vor 5Uhr schaute ich dann mal spasshalber wieder raus und was stellte ich fest...kein Transponder auf dem Tisch...Horst drehte also immer noch unermüdlich seine Runden...das änderte sich aber als er mich gemütlich rumlümmeln sah und er direkt zu seinem Transporter abbog,mir den Transponder in die Hand drückte und sagte: ok...jetzt bist Du die nächsten 3 Stunden dran...viel Spaß...

den hatte ich dann auch weil ich in den Sonnenaufgang reinfahren durfte,für mich immer mit die schönste Zeit bei einem 24h Rennen...aber man soll den Morgen nicht vor dem Abend loben,denn leider hatte ich kurz danach mehrere Reparaturstopps...Es begann damit, dass ich in den Abfahrten,als es wieder hell war merkte, dass bei Vorderradbremsungen das Vorderrad sich seitlich wegdrehte,was mich einigermassen irritierte,bei Geschwindigkeiten um die 60 Km/h .Nachdem ich es Anfangs für eine optische Täuschung gehalten hatte,wechselte ich dann erst mal das Vorderrad,weil ich dieses als Grund annehm,als das aber nichts änderte, war mir klar , dass die Lefty einen ernsteren Defekt hatte und ich baute in aller Eile das Ersatzrad von Horst auf meine Beinlänge und Pedale um... Dies nahm natürlich viel Zeit in Anspruch,mehrmals musste ich anhalten um die Sattelhöhe und Position zu verändern,dann hatte ich es aber einigermassen passend gemacht und es ging normal weiter... Dann wurde es aber schnell wärmer in meinen Klamotten und so war ich nicht unglücklich darüber, dass Horst ab kurz vor 9Uhr wieder wechsel-und fahrbereit da stand und wir wieder in den 3 Runden pro Fahrer Rythmus wechselten,den wir bis Rennende um 12Uhr auch beibehielten.

Insgesamt fuhren wir 51Runden das waren für jeden ca. 360km und 12300Höhenmeter ...Sandro alleine 50...das sagt alles über dessen Stärke aus und er gewann damit hochverdient das 24h Rennen mit 4 Runden Vorsprung.

Das aufgebaute Adrenalin sorgte dann dafür dass wir den Abbau und die Siegerehrung für Sandro noch einigermassen wach mitnehmen konnten, bis wir uns dann auf die Heimfahrt machten,wo mich dann aber nach einstündiger Fahrt der Mann mit dem Hammer traf , so dass Tajana den restlichen Weg übernehmen musste.

Im Nachhinein fällt mein Fazit durchwegs positiv aus...eine konditionell sehr schwierige Strecke...eine sehr freundliche Event-Athmosphäre in der Schweiz unter den Fahrern,den Betreuern und Zuschauern...eine perfekte Organisation der Veranstalter...ein Team wo es richtig Spaß machte sich einzubringen (Sandro,Horst,Nicola) 2 perfekte 24h Betreuerinnen Tajana und Petra,sowie zusätzliche Helfer die Sandro und auch uns bestens unterstützten.

Joe