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Montag, 28. Juni 2010

24h Davos im 2er Team

Erst mal das Eventgelände von oben...da wo die Holperwiese durchführte...



JA...Es gibt noch eine Steigerung zu einem 24h Solo Mountainbikerennen... Ein 24h Rennen in einem 2er Team !!! Während man im Solo "einfach" nur sein Tempo fährt und versucht während der 24h möglichst lange in Bewegung und auf der Strecke zu bleiben,ist man beim 2er Team ständig unter Strom...fährt man seine Runden gibt man Gas so viel es geht und wenn man Pause macht versucht man sich so schnell wie möglich zu erholen, zu essen, sich umzuziehen,sich warmzuhalten und bereit zu sein,falls der Kollege doch wegen Problemen zB mit der Lampe früher wechseln muss etc.

Doch jetzt chronologisch...Gutgelaunt, aber schon etwas mit Kopfweh wegen der 4Stündigen Anreise und der Höhenlage von Davos (1500m)- und ich zusätzlich wegen meiner ausklingenden Erkältung genossen Tajana und ich den Tag vor dem Rennen im 4 Sterne Hotel "National". Die Übernachtung im neurenovierten Zimmer inkl. Halbpension, Mittagskaffee...gute Nacht-Gruß...gehörte auch zu dem Gewinn in der Verlosung des Startplatzes der Schweizer Zeitschrift FIT for LIFE und sorgte schon einmal für einen guten Anfang...



Brasilien-Portugal war jetzt nicht so der Bringer,aber dabei kann man super relaxen


Abends trafen dann noch Marcus und Amina mit dem Wohnmobil ein und wir haben zusammen auf dem Eventgelände unseren Platz für das 24h Rennen aufgebaut...inkl. Pavillon und einem zusätzlichen Zelt waren wir gut gerüstet...während dem Rennen ist es dann nämlich zu spät,falls man irgendetwas vergessen hat.



Am Rennsamstag wurde dann erstmal ausgiebig ausgeschlafen und gefrühstückt, aber die Aufregung trieb uns dann doch recht früh aufs Gelände um letzte Kleinigkeiten zu regeln, die Taktik zu besprechen (wir wollten jeweils 2 Runden fahren und dann wechseln und evtl. je nach Lage umzustellen)...und irgendwie die Zeit bis zum Start um 14Uhr rumzukriegen...



Marcus übernahm den Start,nach Le Mans Manier ein kurzer Sprint aller Startfahrer zu Ihren abgelegten Rädern... und dann ab auf die erste Runde...




nach den ersten beiden Runden übergab Marcus auf Platz 4...da ging also was...aber noch waren 23 Stunden zu fahren...also hiess es auch für mich erst mal Gas geben...obwohl es nicht meine Wetterbedingungen waren (Davos:blauer Himmel,heiss,2km Asphaltanstieg leicht steil...ich mag es ja eher kalt+im Gelände+möglichst steil)



wie versprochen die Fortsetzung obwohl mich heute morgen der berühmte Mann mit dem Hammer getroffen hat...Gesicht angeschwollen,Muskulatur mit dem Kater des Monats etc...aber zum Geschichten schreiben reichts allemal...

Die nächsten Stunden hielten wir das Tempo gleichbleibend hoch...Marcus und ich immer mit etwa gleichen Rundenzeiten



als es dunkel wurde begann dann meine Lieblingszeit im 24h Rennen...Lampe dran und versuchen die Rundenzeiten konstant hoch zu halten...


das klappte zwar nicht ganz,die Rundenzeiten gingen von Anfangs 21Minuten ungrad bis auf 25/26 Minuten hoch,weil nach 8-10 Stunden Fahrzeit einfach die Kraft am Anstieg immer mehr nachlies und man nicht mehr nach 6-7Minuten am Ende des 2km Asphaltanstieges war, sondern erst nach 8-9 Minuten,gegen Ende hin kämpften wir uns sogar 10 Minuten lang da hoch... aber die restliche Strecke konnte man zum Glück im Verlauf der 24 Stunden nahezu gleichschnell weiterfahren...es ging ja die restlichen 5 Km bis auf einen ekligen Gegenanstieg,einen relativ ebenen aber immer ruppiger werdenden Wiesentrail,wo einem vor allem mit dem Hardtail alle Gelenke also die Knie,der Rücken und die Arme schmerzhaft durchmassiert wurden fast nur bergab...bis in das Kieswerk rein...da kam erst ein sehr schneller Abfahrtsteil mit fiesem feinen Schotter und 2 schnellen engen Kurven, wo auch gerne mal das Vorderrad in die Horizontale wollte und zum Abschluss eine grobschottrige 10cm breite Spur die man bei hoher Einfahrtsgeschwindigkeit sauber treffen musste, weil rechts und links davon scharfkantige größere Reifenkillerabbruchsteine warteten...


Materialtechnisch lief aber alles bestens...Marcus testete die Anfahrtsgeschwindigkeit zum einzigen Singletrail im Laufe des Rennens zwar einmal über das höchstmöglich fahrbare Tempo hinaus, was Ihm mehrere Gratisbrandings an Knie und Schenkel einbrachte, Ihn aber nicht davon abhielt weiterhin im Downhill Bestzeiten aufzustellen...

Und zu unserer Überraschung wurden wir plötzlich mitten in der Nacht auf Platz 3 gemeldet...das mit Abstand führende Team war wohl wegen einer Knieverletzung eines Fahrers ausgefallen... Diesen Platz konnten wir auch bis gegen 8Uhr morgens gegen die nächsten beiden knapp hinter uns fahrenden Teams verteidigen...dann aber fuhr der stärkere Fahrer des folgenden Teams 3er Runden und setzte sich knapp vor uns...da kamen wir dann bei aller Anstregung nicht mehr ran,konnten aber den super 4.Platz bei unserem ersten 24h Einsatz als 2er Team bis zum Schluss verteidigen,worauf wir auch mächtig stolz waren...


das Wetter zeigte sich nach Sonnenaufgang auch wieder von seiner besten Seite was natürlich für gute Laune und neue Energy sorgte...


und (nicht nur)im 2er Team wo immer ein Fahrer auf der Strecke ist und der andere wieder aufgepäppelt werden muss ist ein eingespieltes Betreuerteam wie unsere Schleppies ein unschätzbarer Vorteil...aber da sind wir eh am besten von allen Teams aufgestellt



hier noch ein kleines Video...


so und damit jetzt niemand glaubt das Ganze wäre ein lustiges Picknick für alle Beteiligten gewesen hier ein paar Fotos aus den letzten 2 Rennstunden...